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Zusammenarbeit

Durch die immer intensivere Zusammenarbeit der Kieler Hilfsorganisationen und der Kieler Berufsfeuerwehr hat sich seit 1988 ein Rettungsdienst entwickelt, der bundesweit eine Vorrangstellung in Bezug auf die Zusammenarbeit einnimmt.

Bei Fahrzeugausfällen kann z.B. auf Reservefahrzeuge des ASB, des DRK oder der Berufsfeuerwehr zurückgegriffen werden; bei Personalausfällen kann sowohl auf das haupt- und ehrenamtliche Personal aller Organisationen, wie auch auf das Personal der Feuerwehr zurückgegriffen werden.

Theoretisch könnte es passieren, daß im Extremfall z.B. ein RTW der Feuerwehr mit einem RA des DRK, einem RA des MHD und einem Praktikanten des ASB besetzt, als RTW der JUH fährt.

Mitunter erstaunt es immer wieder Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern, daß es in Kiel eine derart enge Zusammenarbeit ohne jegliche Konkurrenz unter den Beteiligten gibt; alle Fahrzeuge werden, geführt von der Integrierten Rettungsleitstelle Mitte, gleichberechtigt eingesetzt. Es wird die Strategie des "nächststehenden Fahrzeuges" verfolgt. Hierbei spielt es keine Rolle, wer das entsprechende Fahrzeug stellt.

Da die gesamte Einsatzkoordination und die Abrechnung zentral erfolgt und die Kostenerstattung Aller nach dem Selbstkostenerstattungsprinzip durchgeführt wird, gibt es keinerlei Streitigkeiten darüber, wer Patienten transportiert und wer nicht.

 

Aus- und Fortbildung

Auch im Rahmen der Ausbildung ist der Gleichheitsgrundsatz gegeben; die Pflichtfortbildung der Rettungsdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter wird an der Rettungsassistentenschule der Berufsfeuerwehr von den dort tätigen Ausbildern, den Notärzten, sowie den Lehrrettungsassistentinnen und -assistenten aller Organisationen gemeinsam durchgeführt. Die entsprechenden Fortbildungsveranstaltungen sind jeweils gemischt besucht.

Als Erfolg ist hierbei anzusehen, daß die in Kiel geltenden Standarts bei der Patientenversorgung von jedem Besatzungsmitglied gleichermaßen angewendet werden können.

In Verbindung mit der, für alle Kieler Fahrzeuge vorgeschriebenen, identischen Fahrzeugausrüstung und den identisch bestückten Notfallkoffern ermöglicht dieses eine größtmögliche Kompatibilität der Besatzungen und der Fahrzeuge, was insbesondere bei größeren Schadensereignissen vorteilhaft ist.


OrgL-/LNA-Gruppe

Die Gruppe der Organisatorischen Leiter Rettungsdienst der Landeshauptstadt Kiel besteht aus Kollegen der Berufsfeuerwehr, sowie erfahrenen Mitarbeitern der vier Hilfsorganisationen.

Die Gruppe der Leitenden Notärzte setzt sich, neben den hauptamtlich im Rettungsdienstsystem beschäftigten Notärzten, aus Ärztinnen und Ärzten des Städtischen Krankenhauses zusammen.

 

Kriseninterventionsteam / Notfallseelsorge (KIT / NFS)

Dieser Dienst wird in Kiel durch eine, in dieser Form bundesweit einzigartige, Kooperationsgemeinschaft zwischen den vier Hilfsorganisationen, der evangelischen und katholischen Kirche, sowie dem Kirchenkreis Kiel durchgeführt.

Die Alarmierung erfolgt über die integrierte Rettungsleitstelle Mitte.

Das KIT-Fahrzeug wird von der Stadt Kiel, hier durch die Berufsfeuerwehr Kiel, zur Verfügung gestellt.

Besetzt wird das Fahrzeug jeweils mit einer Seelsorgerin bzw. einem Seelsorger und einer im Rettungsdienst erfahrenen Person (RA/RS).

Die Besetzung des Fahrzeuges erfolgt im wöchentlichen Wechsel durch die Hilfsorganisationen. Haupt- und ehrenamtliches Personal der Rettungswachen übernehmen diesen Dienst ehrenamtlich neben dem regulären Dienst.
Die Besetzung mit seelsorgerischem Personal erfolgt durch die Kirchen.


NEF

Die NEF´s werden in Kiel von der Berufsfeuerwehr besetzt. Die Ärzte rekrutieren sich aus den drei hauptberuflich bei der Berufsfeuerwehr angestellten Ärzten und ärztlichem Personal des Städtischen Krankenhauses Kiel.

NEF 1 ist an der Rettungswache im Holzkoppelweg stationiert und primär für den Ausrückebereich West zuständig.

NEF 2 ist in Schönkirchen stationiert. Schönkirchen (Kreis Plön) liegt als direkte Nachbargemeinde an der Kieler Stadtgrenze. Dieses Fahrzeug wird analog zum NEF 1 besetzt und ist für den Ausrückebereich Ost zuständig. Zusätzlich werden von dort Teile des benachbarten Kreises Plön mit abgedeckt.

NEF 3 (Reserve) ist auf der Hauptwache der Berufsfeuerwehr stationiert. Besetzt wird dieses bei Bedarf von einem RA, der dann in der Uni-Klinik den Reserve-Notarzt abholt. Der Reserve-Notarzt wird von der Abteilung Anästhesiologie der Christian-Albrechts-Universität gestellt.


Weitere Informationen auch unter www.lehrrettungswache-kiel.de

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